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    Bloodhound Gang
    One Fierce Beer Coaster (Platten der Neunziger)

    VÖ: 01.01.1996 | Label: Cheese Factory
    Text: Ingo Neumayer | Erschienen in: VISIONS Nr. 88

    Dreister Diebstahl lohnt sich nicht? Da lacht die Bloodhound Gang doch drüber.

    Erfolg in den ausgehenden Neunzigern lässt sich immer mehr mittels der Komponenten ‘dreist’, ‘simpel’, ‘bescheuert’ und (im besten, aber eher seltenen Fall) ‘witzig’ erlangen, und wenn dabei noch dem öden, politisch korrekten Gutmenschen vor das Schienbein getreten wird, können auch fünf Loser aus Philadelphia zu Stars werden: Die Bloodhound Gang bepisst sich laut Jimmy Pop mit jeder verliehenen Platin-Scheibe für „Hooray For Boobies“ mehr vor Lachen, dass sie für einen solchen Mist auch noch Reichtum, Ruhm und Blowjobs erntet. Den Grundstein legte die Band schon vor vier Jahren mit „One Fierce Beer Coaster“, und das Erfolgsrezept war so simpel wie bauernschlau: Für die mittelschnellen und langsamen Hüpfrocker klaute man bei angesagten Collegebubis, der Punkrock-Part wurde der Cali-Szene entliehen, und die HipHop-Stücke wurden aus den cheesy Songs der Achtziger zusammengestückelt, die wir alle insgeheim doch noch irgendwie toll finden, weil sie uns an unsere Jugend erinnern. Heraus kam eine in jeglicher Hinsicht respektlose, mit Spaßhits prallgefüllte Zitat-Platte, die Verweise auf den Wu-Tang Clan, Weezer, Depeche Mode, Vanilla Ice (der seine zweite ‘Karriere’ nur der Bloodhound Gang zu verdanken hat), Duran Duran und fünf Dutzend andere liefert und nicht zuletzt von Jimmy Pops komödiantischem Talent und Wortwitz lebt: „I’m not black like Barry White / no I am white like Frank Black is“ ist eine dieser dämlich-genialen Zeilen, von denen es hier hunderte gibt, und trotz aller Geschmacklosigkeiten wie der Cunnilingus-Hymne „Kiss Me Where It Smells Funny“, des Suizid-Aufrufs „Lift Your Head Up High (And Blow Your Brians Out)“ oder des nur auf der Vinyl-Edition erhältlichen Asien-Affronts „Yellow Fever“ kann man der Bloodhound Gang nie ernsthaft böse sein, da sie selbst nie einen Zweifel daran lässt, wer denn die größten Idioten sind: sie selbst nämlich.

    weitere Platten

    Hefty Fine

    VÖ: 23.09.2005

    Use Your Fingers

    VÖ: 30.11.1999

    Hooray For Boobies

    VÖ: 01.01.1999

    One Fierce Beer Coaster

    VÖ: 03.12.1996