Irgendwie scheinen Skandinavier eine ganz besondere Vorliebe für den fetten Frank Black zu haben. Vielleicht ist es aber auch nur das Kindchenschema, das im Falle Blithe ganz unterbewußt Einfluß nimmt. Die schlagen mit “Head Is Mighty” nämlich eine Brücke zwischen Pavement, Love Battery und Mr. Kugelrund aus Boston. Die Prägung des Gemisches aus Songwriting, Schrammel und Surfgitarre ist bei Stücken wie “Plushboy” oder “Megababe” extrem deutlich herauszuhören, doch schon im nächsten Moment funkt das eigene Charisma dazwischen und entzerrt das Bild der einfachen Kopie. Blithe, die 1990 ursprünglich als Cover-Band (wen haben die wohl gecovert?) anfingen, konnten 1994 mit “Head Is Mighty” so überzeugen, daß selbst dermannmitdenmeistenplattenderwelt, nämlich John Peel, die Band zu einer lockeren BBC-Session einlud. Zwar würde mich vielmehr das neue Material des Quartetts interessieren, aber vorerst müssen wir uns mit “Head Is Mighty” vergnügen, da es erst jetzt außerhalb Schwedens zur Veröffentlichung kommt. Irgendwo zwischen traurig, schön und lustig. Feinster Gitarren-Export fernab von massenkompatiblem Mitschunkel-Pop.