Vertraute Größen wie Gitarre, Schlagzeug und Bass sorgen für eine stabile Grundlage. Darüber schichten Blainbieter Cello, Trompete, Orgel und Rhodes und einige unbekanntere Elemente wie Mandoline und Bouzouki. Alles kompakt, dicht, verzahnt. Ein akustischer Treibsand, instrumental, angesiedelt im unteren Midtempo-Bereich. Eile ist fremd hier. Wer den schneller Effekt braucht, wird nicht viel Freude an “Cleanride” haben. “Janboy”, dem achtminütige Opener, gönnen Blainbieter ein dreiminütiges Einschwingen, bevor es richtig losgeht. Woanders gibt es Songs, die in dieser Zeit die Welt erklären. Ist man jedoch erst einmal tiefer in den Blainbieter-Kosmos eingetaucht, spielt es prinzipiell keine entscheidende Rolle mehr, ob ein Titel acht Minuten dauert oder achtzehn oder achtzig. Wichtig werden die langsamen Entwicklungen. Einige Titel wie etwa “Tremor” werden langsam aber sicher schwer, andere wie “Slidin n Glidin” behalten bis zum Ende eine transparente Leichtigkeit. Es sind die feinen, anfangs kaum merkbaren Unterschiede, die die Spannung aufrecht halten, für die nötige Bewegung sorgen und für die Bilder, die sich beim Hören von “Cleanride” automatisch vor dem inneren Auge ablaufen. Kino für die Ohren.
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Nicer Dogs
VÖ: 30.01.2009