Stattdessen klingt die Band eher so, als würde sie nach dem Aufstehen flüchtig in den Spiegel gucken, sich dann gegen die Zahnbürste und für den Billigwhiskey entscheiden, ein mal kräftig gurgeln und nach einem Nikotinfrühstück in den Proberaum fahren. Da wird sich beim Gitarrenstimmen kurz darüber gestritten, welches nun das beste Motörhead-Album ist, und ob Brian Johnson wirklich mit Bon Scott konkurrieren kann. Und dann geht es los, dann verbeugen sie sich kräftig, vor all den Rampensäuen und Testosteron-Heroen, die Black Sheriff als unübersehbare Einflüsse und Idole in ihrem Schaffen positionieren. Deshalb beheimatet Night Terrors auch Songs wie den AC/DC “Sunday” oder “Starmageddon”. Then its up to you and me/ To pick up the ace of the spades/And ride the crazy train again, stellt Frontmann Glen Ravioli schließlich fest – und benennt somit das große Leitmotiv von “Night Terrors”. Tatsächlich ist das mit Songs wie “Need A Drink”, “Turn Me On” und “Drink And Get High” eine liebevoll gemeinte Party; eine Verneigung vor dem Schweinerock und an die berühmteste Klischeeaufzählung der Musikgeschichte. Das wirkt zwar rustikal und echt nicht innovativ, dafür aber gut gemacht und gemeint. Everyone thats cool is dead/ And the rest have been misled/ Drinkin water instead of wine/ Cause of the bullshit theyve been fed, heißt es außerdem in “Starmageddon”. Irgendwo haben sie ja recht. Und so lange eine kleine Gemeinde versucht, weiter den highway to hell zu beackern: gute Reise.