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    Bitter Branches
    Your Neighbors Are Failures

    VÖ: 25.02.2022 | Label: Rude/Equal Vision
    Text:
    7 / 12
    Bitter Branches - Your Neighbors Are Failures

    Hefte raus, Klassenarbeit! Bitter Branches laden zum Eckenrechnen im Pit ein und geben der Dyskalkulie keine Chance.

    Brutalität und Komplexität gehen nicht erst seit nahezu absurd verschlungenen Gewalt-Mangas wie Akira zusammen, wie alle Mathcore-Fans mit Abschluss an der Botch-und-Converge-Universität wissen. Bitter Branches aus Philadelphia müssen ihre Kompetenz in vertrackten Zählzeiten jedoch niemandem mehr beweisen. Mit personellen Verweisen auf Bands wie Walleye, No Escape oder die semi-legendären Deadguy, mit denen Sänger Tim Singer einst zur Speerspitze des Genres gehörte, ebnen die unwirschen Fünf aus Philadelphia schon mit den ersten paar Schlagzeugpatterns und atonalen Riffs des „Openers Along Came A Bastard“ das Harmoniefeld ein und eröffnen ein Debütalbum, das pausenlos an den Nerven zerrt. Dabei ist es weniger der Hang zu verschachtelter Rhythmik, der fordert. Es sind die Dissonanzen und der sich darin förmlich auflösende Schreigesang Singers, die alles zerfräsen, was auch nur im Ansatz nach musikalischem Ebenmaß klingt. „Ich möchte kein Pantera mehr hören müssen/ Ich werde schon häufig genug angeschrien“, sangen einst Tomte. Dabei gibt es mitunter kaum etwas Befreienderes, als sich richtig zusammenscheißen zu lassen und das Herz in den harschen Noise zu tunken, wenn die Worte fehlen, der Schmerz aber raus muss. Ein hässliches Album, ja. Und dabei ein erlösendes Album. Wie ein Nervenzusammenbruch unter lieben Freunden.