Es ist manchmal gar nicht so einfach zu erklären, warum eine Band besser als eine andere klingt, ein Album besser als ein anderes ist. Manchmal entscheiden darüber nur Nuancen. Bei Bison Machine findet man die notwendigen Nuancen, die das Zünglein an der Waage in die richtige Richtung bewegen. Die Band aus Hamtramck, ein Städtchen im Großraum Detroit, spielt das, was so viele zurzeit machen – und oft auch sehr gut machen: Vintage Rock. Genauer: “Hoarfrost” enthält sechs heavy Retro-Rocksongs mit einer Portion Stoner. So weit, so unspektakulär. Kozmic-Artifactz, das Berliner Underground-Label, das auf diesen Sound spezialisiert ist, hat sich der Band angenommen und veröffentlicht “Hoarfrost” nach seinem Bandcamp-Debüt im Januar dieses Jahres nun auch physisch. Die größte Überraschung bei Bison Machine ist sicherlich Sänger Tom Stec. Seine Stimme ist kraftvoll, aber nicht betont männlich. In ihr schwingt eine melancholische, fast weibliche Note mit, und die fühlt sich in psychedelische und laute Momente bestens ein. Der Opener Cosmic Ark geht nach dem ersten Drum-Roll schnell nach vorne und tut alles, um als Hit dazustehen. Auch der andere Vierminüter “Viking Hand” will es mit seinem Kuhglocken-Part unbedingt aufs nächste Mixtape schaffen. Drumherum beweist die vierköpfige Band mit dem langen “Gamekeepers Thumb” und dem noch längeren “Giants Coffin”, dass sie gekonnt das Gleichgewicht zwischen atmosphärischer Psychedelik und Kyuss-artigem Wüstenrock halten kann. Ein echter Geheimtipp im florierenden Vintage-Rock-Sektor.