Solodebüt des Beautiful South-Sängers Paul Heaton. Hat da wirklich jemand drauf gewartet?
Nach dem Ende der Housemartins nutzte Norman Cook die Gelegenheit, um sich radikal umzuorientieren, das musikalische Erbe der Parka-Popper trat derweil Paul Heaton mit seiner Band Beautiful South an. Die Gruppe ist zwar weiterhin aktiv und wird in England mittlerweile zur Speerspitze des modernen Northern Soul gezählt, Heaton mochte es sich dennoch nicht nehmen lassen, direkt vor seinem 40. Geburtstag noch ein Soloalbum als Biscuit Boy herauszubringen. Der Begriff `solo` ist aber auch hier eher relativ, denn natürlich hat Heaton die Songs nicht im Alleingang eingespielt, sondern sich von einer Reihe semi-prominenter Kollegen (u.a. von Joe Strummers Band The Mescaleros und diversen Sängerinnen) aushelfen lassen. “Fat Chance” unterscheidet sich trotzdem nur unwesentlich von Heatons übrigem Schaffen, denn auch hier bleibt er seinen zuckrigen Popsongs treu, die diesmal allerdings einen recht geringen Wiedererkennungswert haben. In den Texten mag es wohl den einen oder anderen Widerhaken geben, musikalisch bleibt die Platte dann aber eben doch zu nett, zu lieb, zu unaufdringlich, um wirklich zu bewegen. Insgesamt keine Musik zum Hassen, aber eben auch nicht die große Liebe.