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    Billy Talent
    Live At Festhalle Frankfurt

    VÖ: 16.06.2023 | Label: Warner
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 364
    10 / 12
    Billy Talent - Live At Festhalle Frankfurt

    Billy Talent veröffentlichen ihr zweites Livealbum, das im direkten Vergleich zum ruppigen „666“ von 2007 deutlich komplexer daherkommt.

    Geschuldet ist das vor allem Gitarrist, Produzent und Technik-Geek Ian D’Sa. Der schwärmt, gefragt nach der Vorliebe für Liveaufzeichnungen von Billy Talent-Shows in Deutschland, zunächst ausgiebig von der audiotechnischen Umsetzung und den großen Hallen, in denen man viel Equipment unterbringen kann, bevor er nach geraumer Zeit, etwas verlegen ein „und natürlich das Publikum“ anfügt.

    Die Tatsache, dass D’Sa wie ein verrückter Professor auf der Suche nach der geheimen Formel für einen möglichst unverfälschten Live-Sound die Frankfurter Festhalle mit Mikrofonen pflastert, um mehr Tiefe in die Aufnahmen zu bekommen, kommt dem Klang der Platte maximal zugute. Schon im Opener „Devil In A Midnight Mass“ dominieren die so wichtigen Gitarren im Intro den satten Sound. „Scheiße, wie geht’s euch?“ ruft Sänger Ben Kowalewicz aufgedreht nach diesem fulminanten Opener ins Publikum. Die Stimmung ist hörbar aufgeheizt und mit dem folgenden „This Suffering“ feuern Billy Talent direkt den nächsten Fanfavoriten ab, bevor mit „I Beg To Differ“ der erste Song des aktuellen Albums „Crisis Of Faith“ folgt.

    „Pins And Needles“ kündigt Kowalewicz als seinen Lieblingssong vom Album „Billy Talent II“ an. Seine Frage danach, wer dieses Durchbruchsalbum kennt, kann nur rhetorischer Natur sein, und der vom ersten Moment an einsetzende Publikumsgesang lässt keine Zweifel daran. Zu Beginn von „St.Veronika“ von „Billy Talent III“ bittet Kowalewicz das Publikum darum „einen Schritt zurück“ zu gehen. Eine kleine Ansage, die seit Jahren bei Billy-Talent-Konzerten dafür sorgt, dass niemand durch die sich bewegenden Massen zu Schaden kommt und der Druck der Menge von den ersten Reihen genommen wird.

    Die Ansage selbst macht ohne diesen Kontext wenig Sinn, trägt aber als Konzertgänger noch mehr dazu bei, dass sich das Hören dieses Auftritts wie aus einem Guss anfühlt und nicht wie bei „666“ Mitschnitte von mehreren Shows aneinander stückelt. Amüsiert lauscht man auch Kowalewicz‘ Anekdote vor „The End Of Me“, in der er vom Auftritt im niederländischen Tilburg zwei Tage zuvor und einer handfesten Auseinandersetzung zwischen seinem Gesicht und dem zurückschnellenden Mikrofonständer berichtet.

    Es sind diese kurzweiligen Zwischenstücke, die das 21 Songs starke Livealbum so gut ausbalanciert erscheinen lassen. Das beginnt bei der Setliste und endet mit dem Sound. Wenn Kowalewicz sagt „wir zeichnen heute Abend auf, ihr verewigt euch auf dieser Aufnahme“ gilt das auch für Billy Talent selbst.

    Das steckt drin: Beatsteaks, Donots, Rise Against

     

    weitere Platten

    Crisis Of Faith

    VÖ: 21.01.2022

    Afraid Of Heights

    VÖ: 29.07.2016

    Hits (Best Of)

    VÖ: 31.10.2014

    Dead Silence

    VÖ: 07.09.2012

    III

    VÖ: 10.07.2009

    Billy Talent II

    VÖ: 23.06.2006

    Billy Talent

    VÖ: 29.09.2003