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    Besra
    Anhedonia

    VÖ: 07.09.2018 | Label: Temple Of Torturous/Cargo
    Text:
    8 / 12
    Besra - Anhedonia

    Ex-Callisto-Gitarrist Johannes Nygård verfolgt mit Besra seine eigenen Ideen und gönnt den proggigen Post-Metal-Songs auf deren Debüt mehr Zeit.

    Auf „Providence“ (2009), dem letzten Callisto-Album mit Nygårds Beteiligung, haben die Songs im Schnitt eine Spiellänge von knapp sieben Minuten, auf Anhedonia sind es rund zehn – nur ein Unterschied zwischen beiden Bands. Zudem klingen die vier Songs auf „Anhedonia“ ein Stück finsterer. Nygård schrieb bereits 2011 an eigenen Songs, weil er seine musikalischen Vorstellungen mit Callisto nicht mehr umsetzen konnte. 2013 folgte die Trennung und schließlich die Zusammenstellung seiner neuen, seit 2014 fünfköpfigen Band. Auf ihrem Debüt zeigt sich schon im Opener die gewünschte Epik und Dynamik: „First Dawn“ sammelt sich zwei Minuten mit Ambient-Gitarren und einem leise schleppenden Schlagzeug, geht in doomig-sludgige Riffs und Growls von Sänger Hannes Hietarinta über und durchlebt mindestens drei weitere Parts, in denen Hietarinta auch singt. Die progressiven Post-Metal-Songstrukturen auf „Anhedonia“ werden von der vielfältigen Stimme Hietarintas – Sprechen, Singen, Schreien, Growlen oder fast vor die Füße kotzen – bestärkt, können aber auch ohne für Aufsehen sorgen, etwa wenn man sich in „Dwell In Gloom“ nach sieben Minuten am düsteren Ende wähnt, Besra aber nach kurzer Pause noch eine Schippe Riffs und Geschrei drauf legen. Passend zu den melancholischen, düsteren und wütenden Sounds drehen sich die Songtexte um Einsamkeit und um Herausforderungen, die die Gesellschaft dem Individuum stellt. Die Albumthematik wird parallel auch durch den Kurzfilm „Pariah“ von Petri Erkkilä erzählt.