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    Ben & Jason
    Goodbye

    VÖ: 26.01.2004 | Label: Setanta/Zomba
    Text: Patrick Großmann
    10 / 12

    Scheiden tut weh: Das Abschiedsalbum des zumeist akustisch betörenden britischen Duos ist zugleich ihr bestes. Eine fragile, zum Heulen intime Glanztat.

    Abschiede, überall. Elliott Smith ist für immer verstummt, Johnny Cash schickte immerhin noch ein versöhnliches “We’ll Meet Again” voraus. Nach dem ’99er-Debüt “Hello” segnen nun also auch Ben & Jason mit “Goodbye” das Zeitliche. Zumindest als musikalische Partner. Dass die beiden inmitten der Aufnahmephase plötzlich sechs Monate ohne Deal dastanden, bevor ihnen der rührige UK-Indie ‘Setanta’ eine letzte Bleibe bot, mag das Seine dazu beigetragen haben. Wirklich zu verstehen ist es indes nicht. Denn die neun zumeist lediglich von akustischer Gitarre, Tasten, sparsamen Strings sowie Bens herzerweichend schöner Stimme geprägten Weisen über Verlust, Einsamkeit und den Schmerz einer Liebe auf Distanz gehören zum Berührendsten, was an Minimal-Pop seit langem veröffentlicht wurde. Gleich der Opener “Mr America” schickt dir mit seiner unter warmem Picking in die Nacht hinaus gejagten Slow-Motion-Slideguitar wohlige Schauer über den Rücken. Dazu im Dunkeln über die Autobahn cruisen und weinen! Das folgende “A Star In Nobody’s Picture” mit seinem vergleichsweise üppig ausgestalteten Orchester-Satz hingegen erweist sich als beschwingt gen Horizont schlendernder Hit, bevor bei der Piano-Petitesse “You’re The Reason”, dem atmosphärischen “Sail On Heaven’s Seas” oder “Orphans” wieder die allumfassende Wehmut obsiegt. Da passt es nicht schlecht, dass Jason inzwischen bei Beth Gibbons & Rustin’ Man angeheuert hat. “Will you comfort me? / Can I comfort you?”, fragt Ben gleich zu Beginn bang ins Nichts. Menschen, die es sich gern im Gras zwischen, sagen wir, den Turin Breaks, Phantom Planet und Nick Drake gemütlich machen, bleibt zumindest ein stilles Vermächtnis voller locker aus dem Ärmel geschüttelter Kleinode.