Bellatrix ist einer der strahlendsten Schultersterne im Orion, informiert die Plattenfirma. Also ein bezeichnender Name für einen neuen Stern am Pop-Himmel?
Leider nicht wirklich.
Aber zuerst zur Gruppe: Vier Frauen und ein Mann tun sich 92 in Island zusammen, touren durch die Clubs dieser Welt, ziehen 99 nach London und nehmen ein Album auf: Its All True. Die Platte wird beherrscht von Pop-Melodien, die mittels Gitarren, Keyboards, Geigen und Gesang ein harmonisches Ganzes konstruieren sollen. Was bei anderen Gruppen, die diesem hehren Vorhaben Folge leisten, funktioniert, lässt den Hörer von Its All True leider mehrfach unbefriedigt vor der Anlage sitzen. Dabei wäre wirklich genügend Potenzial vorhanden. Titel wie If I Fall oder Sweet Surrender zeigen, dass sie gute Songs schreiben könnten – wenn sie sich mal einig werden würden, wie man denn jetzt klingen möchte. Denn was da aus den Boxen schallt, hört sich nach längst Vergangenem an. Auch in Deutschland gab es so eine Phase, allerdings nicht im Jahr 2000, sondern in den 80ern. Remember The Rainbirds? Damals Hits, inzwischen nur noch Nostalgie. Was Bellatrix machen, ist langweilig. Schade.