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    Beasts Of Bourbon
    Little Animals

    VÖ: 20.07.2007 | Label: Pias/Rough Trade
    Text: jan bauckhorn
    7 / 12

    Alkoholiker-Rock und Brutalinski-Blues mit Methode. Ein kleines Tier mit großen Zähnen und noch größerem Durst.

    Die Beasts Of Bourbon sind eine dieser mysteriösen Bands, bei denen Kenner ins Schwärmen kommen. Ursprünglich 1983 als Projekt diverser australischer Undergroundbands aus dem Umfeld der Scientists gegründet, erlebten sie ihre Hochphase zwischen 1988 und 1993, um sich nach Meilensteinen wie „Black Milk“ und „The Low Road“ 1997 mit dem schwacheren „Gone“ zu verabscheiden. Schon auf dieser Platte machte sich der Abgang Kim Salmons bemerkbar. Zwar blieb Tex Perkins völlig kaputtes Wolfsgeheul schön prägnant, und auch Spencer P. Jones immer leicht neben der Spur fahrende Feedbackgitarre lieferte noch genug Bezugspunkte. Doch gerade das Zusammenspiel mit Salmons immer leicht versponnenem Beefheart-/Hendrix-Stil hatte erst die entscheidende, schneidende Klangfarbe gebracht. Wer die Beasts auf ihrer Reuniontour im letzten Jahr erleben durfte, war trotzdem begeistert: Auch ohne Salmon klang die Band druckvoller und wüster als je zuvor, und tatsächlich sahen die Herren um einiges gesünder aus als in jungen Jahren. Das nahm man zum Anlass, sich drei Tage im Studio einzuschließen und dieses Gebräu aus Blues- und Noiserock-Deriveraten einzuhämmern. Nie klangen die Beasts mehr nach „fuck you“: Über eine staubtrockene Produktion schergeln sich grandios schmerzhafte Rückkopplungen. Charles Bukowski ist zu einer Prügelei vorbeigekommen. Ohnehin, in Punkto Energie lässt „Little Animals“ keine Wünsche offen, nur in Sachen Songwriting und Abwechslungsreichtum waren sie schon mal weiter. Für eine ordentlich besoffene, zynisch-melancholische Garagenplatte mag das genau richtig sein – für ein Beasts-Of-Bourbon-Album bleibt das zu wenig. Für einen Neuanfang reicht es noch. Hoch die Tassen!

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