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    Bear
    Vanta

    VÖ: 29.09.2023 | Label: Pelagic
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 367
    8 / 12
    Bear - Vanta

    Es schrillt, es rollt, es rattert: Bear halten mit „Vanta“ die Prog-betriebene Groove-Mühle am Laufen.

    Gerade weil der stumpfe Abfuck nicht die Sache von Bear ist, braucht es für das fünfte Album der Band aus Antwerpen erneut ein robustes Nervenkostüm. Wenn sich exaltiert-vertrackte Riffs dank draller Produktion in Rhythmen am Rand der Eskalation schrauben, sich beharrlich-monotones Meshuggah-Bellen mit Prog-Singsang mischt und stringentes Songwriting zwischenzeitliche Chaoscore-Anfälle gerade noch so einfängt, taugt das freilich zur Konsensplatte für alle, die etwas mit anspruchsvollem Metal anfangen können.

    Manchmal droht „Vanta“ aber, in der eigenen Reizüberflutung unterzugehen – nicht jeder Song hätte jedes Stilelement gebraucht. Gerade der Klargesang zieht sich manchmal ungelenk durch die Refrains, was besonders deutlich wird, wenn mit „Serpents“ gegen Ende ein unerwartetes Stück Alternative-Grandezza gelingt. Solche Songs mit stärkerem Profil könnten Bear häufiger wagen. Willkommen sind dementsprechend auch das träge-malmende „Defeatist“, in dem ein tristes Saxofon herzzerreißend heult, das infernalisch brummende „Earthgrinder“ oder das hyperaktive „Piece“, in dem sich wirre Gitarrenarbeit und 90er-Hardcore-Schmiss perfekt ergänzen. Bear spielen hier mit einer Intensität, die manchen eher soliden Moment umso blasser erscheinen lässt.

    „Vanta“ ist trotz allem ein gutes Album – das aber die Frage aufwirft, ob Bear nicht zu mehr berufen ist als zu Lohnarbeit in der Groove-Mühle.

    Das steckt drin: Between The Buried And Me, Car Bomb, Meshuggah

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    VÖ: 08.05.2020