Barking Dogs
Spasm

Es geht einfach alles, und alles geht einfach, jedenfalls suggerieren die akustischen Klangmalereien der Barking Dogs derlei Relativitätstheorien. Und die Bandhistorie scheint diesen Eindruck noch zu verstärken: 1988 im Pariser Untergrund aus Musikern diverser Nationalitäten zusammengewürfelt, bildete sich langsam ein Charisma und eine einheitliche Nationalität, nämlich die Englische. `New Rose` trug die klingenden Schöpfungen anno 1991 erstmals im Langspielformat in die Welt hinaus. Heute kämpfen die Barking Dogs vehement mit um Marktanteile des Weihnachtsgeschäftes. Ob aber das aktuelle Werk „Spasm“ den Weg unter die geschmückten Tannen finden wird, scheint allerdings fraglich. Über `Fast-Sprech-Gesang` mit Stakkato-Gitarre („Electric Pujari“) bis zu `Früh-Achtziger-MusicHall-Rhythmen` („In the Boonies“) und `New Model Army-Bässen mit Akkordeonbegleitung französischer Spielart` („Shotgun“) wird alles geboten, was nur irgendwie Kurzweiligkeit offerieren könnte. Die überragende erste Hälfte dieser CD sichert den positiven Aspekt der Gesamtwertung, die leider durch den fast Walzer-mäßigen, orientalisch anmutenden, mit Soft-Gitarren unterlegten Keyboard-Teppich des Schlußspurts von „Spasm“ arg in Mitleidenschaft gezogen wird.