Subway To Sally haben es mit dem Mittelalter. Mit Radleiern und Metal-Gitarren arbeiten sie sich ins Herz einer Epoche vor, die unsereins selbst vom Hörensagen kaum kennt. Ihrem Forschergeist gebührt alle Achtung. Leider beschränkt sich die Potsdamer Band allzu sehr aufs Klischee. Finster war das Mittelalter und reaktionär, wollte uns die marxistische Pseudo-Historie glauben machen. Folgt man Subway To Sally, könnte man diesem fatalen Irrsatz beinahe zustimmen. Headbangen indes gehörte nicht zu den Zeitvertreiben des Mittelalters. Nur selten dringt ein Lichtstrahl auf die düsteren Subway-Fluren, und auch der wird sofort wieder von einem abgedroschenen Metal-Riff zerlatscht. Im Bannkreis von Subway To Sally laborierte der unvermeidliche Soundalchimist Ronald Prent, der mit dieser Produktion jedoch keine goldene Hand bewies. Viele poetische Ansätze werden einfach mit tonnenschwerem Metal-Produzentenblei übergossen, so daß beim Hören dieses Albums kaum Zeit zum Atmen bleibt.