Bad Wizard sind zwar aus New York, haben aber offensichtlich während ihrer musikalischen Sozialisation neben den 70er-Ikonen mit Vorliebe den Geist solcher Combos wie Faster Pussycat, Mötley Crüe und Guns N’Roses aufgesogen. Dazu noch ein bisschen Punkrock-Spirit, schon klingen die fetten alten Riffs aus der Zeit von Blümchentapeten und Batikhemden wieder wild und aufregend. Ihr Song “Whoo!” kommt beispielsweise wie eine feist überdrehte Version von Deep Purples “Highway Star”, und beim exzessiven “Needle 2 Groove” kommt die gute alte Orgel, wie Jon Lord sie uns lehrte, zum Einsatz. “Black Cherry” ist fieser Hardrock-Boogie – man stelle sich The Cults “Wild Flower” nach Art der frühen AC/DC gespielt vor – und “Champagne Boogie” klingt wie verzerrte ZZ Top auf 45 Umdrehungen. Der Opener “Hurricane” macht zudem seinem Namen alle Ehre, und überhaupt halten die fünf recht wenig davon, ihre Amps mal unterhalb der Obergrenze einzustellen, jeder der neun Rocksalven auf Bad Wizards zweitem Album “Sophisticated Mouth” merkt man die unbändige Lust am krachigen Rocken an, es gilt stets, das Maximum an Sound aus den Instrumenten zu holen. Das bringt zwar musikwissenschaftlich keine neuen Erkenntnisse, macht aber immer wieder Spaß.