Dass Attika7 gossenphilosophisch nahe bei der Band stehen, die Seinfeld prägte und umgekehrt, ist schnell raus: “I dont need no reason/ I stand for what I believe in/ Fuck you and all your consequence/ The day Im dead is the day Ill repent”, stellt Seinfeld im ersten Song “Crackerman” klar. Auch wenn er hier halblaut und heiser singen kann, weil Seinfeld nicht gegen eine Hardcore-Wand anbrüllen muss: Das Biohazard-Lebensgefühl des unbeugsamen Underdogs prägt auch bei Attika7 jedes Wort und jede Geste. Dazu donnern die Biker- und Outlaw-Hymnen mit großkalibrigem Groove auf der Mittelspur zwischen Metal und Stoner. Das Songskelett zu “Blood Of My Enemies” hat Seinfelds Sidekick Rusty Coones, bestenfalls bekannt aus einer US-Motorradschrauber-Dokusoap, der Legende nach während einer Haftstrafe skizziert. Passend zeigt das Coverartwork einen dunklen Knastkorridor, vorne stapeln sich Totenschädel. Attika7 hantieren mit dem Holzhammer: Die bittere Botschaft von Vergeltung, Ungerechtigkeit und der letzten Ausfahrt in die Gesetzlosigkeit stecken in jeder Note. Bei der Vertonung der klobigen Biker-Klischees halfen Bassist Tony Campos (Static-X, Prong, Soulfly) und Schlagzeuger Dustin Schoenhofer (Walls Of Jericho). Die routinierte Mannschaft lässt handwerklich nichts anbrennen, liefert aber auch wenig kreativen Zündstoff. “Blood Of My Enemies” ist ein benzingetränkter Soundtrack für einen Roadtrip auf zwei Rädern. Mit abgesägter Schrotflinte in der Satteltasche.