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    At The Soundawn
    Shifting

    VÖ: 14.03.2010 | Label: Lifeforce/Soulfood
    Text:
    5 / 12

    Fünf Italiener beten ihre Idee von Post-Metal herunter – und können froh sein, wenn man sie mit ihrem zweiten Album nicht als Eso-Metaller festnagelt.

    Man möchte den ersten Stein werfen, wenn At The Soundawn ihr „Mantra“ vorspielen, mit etwa vier Minuten immerhin der kürzeste Track des Albums. Sphärische Ambientklänge treffen auf ein orientalisches Saiteninstrument und Bongos, als stünde man in Tibet vor einem Klostertempel und guckte einem Mönch beim Musizieren zu. Doch der Teufel lauert gleich um die Ecke und lässt nicht lange auf sich warten. Nach einwandfreier instrumentaler Einleitung schwingt er in Gestalt des grölenden Sängers Mirco Migliori in „Black Waves“ seine Peitsche, samt arglistigem Grinsen und fiesem Lachen.

    Der wohl beste Song auf „Shifting“ – wäre da nicht der ziemlich belanglose Zwischenpart aus Bassgeplänkel und lückenfüllenden Drums, der den Track nach etwa zwei Minuten künstlich um vier weitere streckt. „Slow down“, propagiert Migliori, dieses Mal singend. Man möchte dagegenhalten und schreien: Warum?! Warum diese überzogen seichten Ambient-Parts, die zwischen Pink Floyd und Tool psychedelisch bis progressiv klingen wollen, aber fast ins Esoterische abdriften, wenn die Band böse und schreiend doch zu überzeugen weiß?! So beispielsweise am Ende von „Black Waves“, wenn die Gitarren angriffslustig aus dem flächendeckenden Rhythmus hervorstechen. „Caofedian“ steigt gleich zu Beginn gen Himmel und hat sich spätestens nach zwei Minuten in göttlichen Sphären verloren. In „Hades“ spielen Trompeten den Blues der Unterwelt, bevor das finale „Prometeus“ das Album über eine Minute lang ausklingen lässt. „Highway To Hell“ oder „Stairway To Heaven“? Weder noch, wohl eher: „Going Underground“.