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    Asylums
    Genetic Cabaret

    VÖ: 17.07.2020 | Label: Cool Thing/Import
    Text:
    8 / 12
    Asylums - Genetic Cabaret

    Großbritanniens bestgehütetes Britpop-Geheimnis wäre bereit für den Thron.

    Eindeutigkeit ist ihre Sache nicht – das macht das Quartett aus Southend-on-Sea schon mit dem Cover deutlich. Hinter dem grün-schwarzen Rank-Xerox-Motiv könnte sich ebenso gut ein Album von Chaos UK oder einer anderen Knüppelband der 81er-Punkwelle verbergen. Doch weit gefehlt, bereits mit dem Opener „Catalogue Kids“ formulieren Asylums unüberhörbar Arena-Ansprüche. Aus dem Stand ist die Band präsent, die Produktion von Mastermind Steve Albini sorgt für eine Extraportion Proto-Grunge-Schärfe. Wer sich mal gefragt hat, wie Oasis wohl ohne die Beatles geklungen hätten, für den hat dieser Song eine Antwort: hochmelodiös, mit jugendlichem Swagger, aber ohne den romantischen Unterton, ist das nicht weniger als Klassikermaterial. Im weiteren Verlauf der Platte machen Frontmann Luke Branch, Gitarrist Jazz Miell, Bassist Mike Webster und Schlagzeuger Henry Tyler den heimischen Plattenschrank weiter auf. „A Town Full Of Boarded Up Windows“ und „Who Writes Tomorrows Headlines“ atmen die Dringlichkeit der Manic Street Preachers, „Clean Money“ schiebt, schubbert und kratzt, als hätten Asylums Supergrass’ Gaz Coombes den Song 1997 unterm Kopfkissen weggeklaut. Fast am Ende leuchtet der Titelsong mit schrägem Beat, das akustische „Dull Days“ danach greift direkt ins Herz. Mit der „second career at home“ besingt „Branch“ das traurige Corona-Momentum: Wie gern würde man eine Band wie diese jetzt live sehen.