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    Astrel K
    The Foreign Department

    VÖ: 08.03.2024 | Label: Tough Love
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 372
    9 / 12
    Astrel K - The Foreign Department

    Um die Ecke gedacht und mit einer Portion Verrücktheit versehen – das ist bereits das Konzept von Rhys Edwards Hauptband Ulrika Spacek. Bei seinem Soloprojekt hat es Bestand, wird aber persönlicher.

    Im weitesten Sinne ist es Indiemusik, die der in Stockholm ansässige Brite auch ohne die in Kennerkreisen verehrten Ulrika Spacek schreibt. Aber nicht die Art zum Mitsingen, sondern die zum Mitdenken. Der Titelsong stellt die interessante Frage, welches Instrument für welchen Kummer steht. Deshalb kommt Edwards aber keinesfalls die Gefühlsebene abhanden. Nein, wenn er in seinen Texten um die Quarterlife-Crisis – seine eigene – kreist, dann werden die progressiv verbeulten Strukturen seiner Songs greifbar.

    Dass Progressivität musikalisch sogar über Wärme funktionieren kann, dafür ist sein zweites Album als Astrel K eindrücklicher Beweis. Denn die textliche Melancholie wird in der Musik bisweilen durch eine entschleunigte Euphorie abgefangen. Eine Dualität, für die Edwards einiges ausreizt: Piano, Orchester, vertrackte Snare-Fills. Am eindrucksvollsten ist das, wenn Edwards am zugänglichsten schreibt. „By Deepol“ etwa verfügt über den legeren Mechanismus eines Könners, der nichts beweisen muss. Streicher und Bläser wuppen den Song auf eine ähnliche Stufe der Leichtigkeit, auf der Jeff Bridges als Big Lebowksi über das nächtliche Los Angeles fliegt. Das Beste an „The Foreign Department“ ist schließlich diese unumstößliche Gelassenheit in der Unruhe.

    Das steckt drin: Deerhunter, Mercury Rev, Ulrika Spacek