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    The Armed
    Ultrapop

    VÖ: 16.04.2021 | Label: Sargent House/Cargo
    Text: Gerrit Köppl/Martin Burger
    The Armed - Ultrapop

    Vier-Ohren-Test

    Kurt Ballou produziert ihre Platten. Das ist alles, was wir sicher über dieses geniale Kollektiv wissen. Der Kopf von The Armed heißt angeblich Dan Greene, ein liebevoller Exzentriker, der in Interviews aber schon von unterschiedlichen Personen verkörpert wurde. Die Band besteht aus einer Reihe rotierender Musiker*innen, darunter (so heißt es) regelmäßig prominente Schlagzeuger wie Chris Pennie, Nick Yacyshyn oder Ben Koller, aber viele der Personen in den artsy produzierten Musikvideos und auf den glamourösen Pressefotos sind vermutlich Models oder Schauspieler. Als wäre das nicht aufregend genug, kommt ihr undefinierbarer Hardcore-Noise-Pop-Metal-Avantgarde-Sound einer transzendentalen Erfahrung gleich. Da füllen unermesslich laute Bass- und Gitarrenattacken mit unzähligen Effektpedalen und sägenden Synths jede hörbare Frequenz. Es geht von Blast- in Dance-Beats und zurück, eine Horde wechselnder Sänger:innen croont, kreischt, schreit und grölt. Manchmal glaubt man, einige Stimmen zu erkennen. Vielleicht sind The Armed das Ventil für den massiven kreativen Überschuss einer weit gefassten Musikcommunity um Ballou. Alles Mutmaßung. „Ultrapop“ ist wie ein Defibrillator, eine dringend nötige Reizüberflutung, die jedes inspirationslose Herz wieder zum Schlagen bringt. 10/12 Gerrit Köppl

    Das Konzept aus Anonymität plus Überfluss macht ein bisschen neugierig. Das war’s aber auch schon. Zunächst Respekt. Mit der Spaltung der Hörer:innen in sowas von dafür und stark dagegen hat das Hardcore-Pop-Projekt erreicht, was es sich offenbar vorgenommen hat. Interessant auch, dass die meisten Beteiligten unerkannt bleiben: Könnte das vierte The Armed-Album geboren worden sein aus einer Rundmail von Sargent-House-Labelchefin Cathy Pellow an ihre restlichen Bands mit der Bitte, liegengebliebene Ideen in einen Topf zu werfen? Wummert zumindest so. Denkbar wäre auch, dass Boris ihren Noise-Kumpel Merzbow vermittelt haben. Der Spaß am Ratespiel vergeht jedoch schnell, und zurück bleiben überanstrengte Ohren. Weil es nichts zur Sache tut, wer „Ultrapop“ erschaffen respektive verbrochen hat. Anders als mit einem zuvor festgelegten Grundsatz, etwa dem der Radikalität von Kunst, lässt sich dieser Soundbrei nicht legitimieren. Natürlich war es Absicht, die Stücke im Chaos zu ertränken, um die Reaktionen zu betrachten. Mitgehen muss man deswegen noch lange nicht. Lieber den bewährten Lackmustest bemühen, wie oft ein Album auf dem Teller rotiert, bevor es für immer im Regal verschwindet. Wild spekuliert: höchstens einmal. 2/12 Martin Burger

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