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    Arlington
    A Walk Through Jackson County

    VÖ: 26.10.2018 | Label: Rise
    Text:
    6 / 12
    Arlington - A Walk Through Jackson County

    Drei Kalifornier suchen ihr Heil als Power-Trio und mit modernem Alternative mit Retro-Schlagseite. Der Plan geht auf – wenngleich in wechselnder Qualität und nicht über die volle Spielzeit hinweg.

    Das ändert nichts daran, dass Arlington auf ihrem Debüt ein paar tadellose Songs unterbringen, die strategisch günstig am Anfang von „A Walk Through Jackson County“ stehen. „Don?t Mind“ zündet als theatralischer Opener, der dem Falsett-Pseudo-Refrain überschwänglich noch einen großen Powerchord-Chorus hinterherwirft. „Ride Out“ überzeugt mit simpel-effektivem Riffing und Ohrwurm-Qualitäten, bevor „Hollow Moon“ ganz andere Töne anschlägt: Plötzlich croont Sänger Tyler Benko wie Alex Turner, auch die zärtliche Gitarrenarbeit wäre in einem ruhigen Arctic Monkeys-Song vor 2013 gut aufgehoben. Dass hier nicht die Briten am Werk sind, fällt aber spätestens ab der zweiten Strophe auf, wenn Arlington die intime Stimmung wieder gegen verzerrte Gitarren und peitschendes Schlagzeug getauscht haben. In „Mud“ ist Platz für gut gemachten Bluesrock aus dem Lehrbuch, beim zwischen Dramatik und Kitsch sitzenden „Motion“ machen sich aber schon Ermüdungserscheinungen bemerkbar. In der zweiten Albumhälfte fehlen Arlington sowohl zündende Ideen als auch der dynamische und emotionale Umfang. Ihr Ausflug in schrammeligen Garagenrock in „Native Tongue“ wirkt im Refrain schon wieder abgedroschen, die Ballade Halo klingt musikalisch wie textlich nach Pflichterfüllung. Einzig „What They Say“, das gar nicht mehr sein will als ein knackiges Classic-Rock-Derivat, erinnert noch einmal an die Qualität des Anfangs – und macht „A Walk Through Jackson County“ zumindest in dieser Hinsicht rund.