Zwei beknackte Holländer und ihre neuesten spleenigen Ideen. Das ergibt? Voilá: ein Album voller SciFi-Pop.
Sind das eklektizistische Spacken? Wirre Genies? Kreative Käuze? Man stelle sich das mal vor: Erst veröffentlichen sie Lounge-Compilations von Bands und Projekten, die es gar nicht gibt. Schreiben dann ein ganzes Album voller „Music For Imaginary Films“, das besser ist als 95% aller Kinosoundtracks. Und lassen nun AC/3D eine Platte heraus bringen. AC/3D? Ja, genau, die virtuellen Alter Egos von Gerry Arling und Richard Cameron. Computer generiert, lernfähig, schön unecht und angeblich echte Rocker. Wer jetzt an die Gorillaz denkt, liegt so falsch nicht, und das auch auf der Sound-Ebene: Hier wird geklaut, verbraucht und eingerührt, was die letzten drei Jahre Coolness so hergeben. Dabei gehen die beiden Pixel-Produzenten allerdings deutlich weiter als Damon Albarns trendige Comic-Truppe – von Robot Electro über verknautschte Human League bis zu Mambo Kurt in Ernst gemeint geht die Reise, unterbrochen durch einige Salsa-, Reggae- oder Easy Listening-Tunes, Gitarrenballaden und viele seltsame Gesangsvorträge. Konzeptlos sagen da die einen, andere meinen offen. Stylish? Sicherlich. Und mindestens genauso unterhaltend – da braucht man kein Mixtape mehr. Denn das hier ist geschmackvoll, nicht geschmäcklerisch. Derart pfiffig aufbereitet macht Musikhistorie jedenfalls eine Menge Spaß.