Arj Snoek
Albert Gabriel

„Title?“ von Arj Snoeks Debütalbum „Fruit Of The Loop“ war mein persönlicher Zuckerwattensommerhit 1997: Luftig wie Michael Jordan, hoppelnd wie Roger Rabbit, erfrischend wie Gin Tonic. Wohlmeinende Propheten sahen in dem damals sechzehnjährigen Düsentrieb jr. die Zukunftshoffnung des deutschen House, so ungemein funky bastelte er seine Tracks zusammen und auseinander, daß man es gar nicht merkte. Das neue Album „Albert Gabriel“ geht nun ein, zwei Fußbreit weg vom charmant-spröden Black&Stepper-Heimwerkerflair und wagt keinen schüchternen, sondern einen äußerst selbstbewußten Blick über den Rhein Richtung Frankreich. Die Kompressoren rotieren und glühen, die Beats perlen und prickeln ansteckend wie Cholera und Sekt, das Wohnzimmer wird zur nächtlichen Autobahn. Schick – aber nicht zu schick – kriegt Arj Snoek alle unter ein Dach: schlaue Studenten, spaßsuchende Tanzmonster und trendbewußte Offenherzchen. Lohnt.