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    Aristillus
    Two

    VÖ: 24.08.2012 | Label: Fysisk Format/Cargo
    Text:
    10 / 12
    Aristillus - Two

    Hardcore muss hungrig machen. Die kleinen Osloer haben das kürzeste perfekte Album des Jahres eingespielt.

    Als wir zuletzt von unseren Helden gehört haben, war Schreier Simon Bergseth gerade 17, eine Tour außerhalb von Norwegen und der Schulzeit undenkbar und „Devoured Trees & Crystal Skies“ ein richtig gutes Screamo-Hardcore-Postrock-Album auf den Spuren von JR Ewing. Das alles ist erst ein Jahr her, und man könnte „Two“ für eine EP auf dem Weg zum richtigen nächsten Schritt halten – wenn es nicht so wahnsinnig gut wäre. Sechs Songs in 25 Minuten, das reicht normal nicht, aber Aristillus haben alles drin. Die Sturmgitarren in „Oh, Decay“ und „Skies“, zu denen Bergseth so verloren schreit wie letztes Jahr. Die gedämpften Stellen in „New York“, in denen er alleine im gepolsterten Käfig schreit und jemand draußen dagegen singt. Die Kaurismäki-Geigen und das Geprügel und die einsamen Gitarren, die sich im Dunkeln finden. „Whatever Floats Your Boat“ könnte in seiner trägen Dringlichkeit auch von Wolves Like Us sein, „The Sky Was Never Meant To Fall“ nimmt sich trotz allem Zeit für kühlen Postrock à la Mono, ohne ihn irgendwie kaputtzumachen. Das Herzstück aber kommt zum Schluss. „Despite All The Things We’ve Been Passing By, They Cannot Be Compared To My Everlasting Lie“ ist sich überschlagendes Geschrei, wildtraurige Melodie, Schleudern von einem Paar Schultern gegen das nächste, alle zusammen zum Titelshout. Einer der besten langen (Post-)Hardcoresongs überhaupt. Das danach schon Schluss ist, obwohl es mindestens drei Mal so lange gehen müsste, mit noch viel mehr Songs und mehr Zeit und mehr verzweifelter Begeisterung, kann nur daran liegen, dass alles gesagt ist.

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