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    Arctic Plateau
    On A Sad Sunny Day

    VÖ: 12.06.2009 | Label: Prophecy/Soulfood
    Text:
    8 / 12

    Bis sich dieses Album mit seinen 73 Minuten vollständig erschlossen hat, wird es noch ein paar Monate dauern. Hier muss der erste Eindruck reichen.

    Ein Italiener namens Gianluca Divirgilio steht hinter Arctic Plateau. Nein, er ist Arctic Plateau, eine Band mit zwei Gitarristen, Bassist, Schlagzeuger, Keyboarder und Gitarrendelay – ihr wisst schon, dieses Ding, das The Edge zu einem guten Gitarristen macht. Dass er mit seinem Debüt mal eben in der gesamten Musikpresselandschaft Bestnoten eingefahren hat, lässt einen kurz an den Überraschungscoup von Get Well Soon denken. Dennoch fährt Divirgilio auf einem anderen Gleis. Hier geht es weniger um den Song als Geschichte, sondern um das musikalische Formulieren von Träumen, ungeachtet jeglicher Struktur oder Gefälligkeit. Beim ersten Hören erschlägt einen die Wall Of Sound aus geschichteten Gitarren und haushohen Hallräumen. Wahrscheinlich ist das unbewusste Hören der Schlüssel zu den Songs, die selten unter der Fünf-Minuten-Grenze bleiben. Zudem vollzieht das Album eine schemenhafte konzeptionelle Reise. An ihrem Ende öffnet das 21-minütige „In Time“ seine Pforten und man bekommt Angst, Divirgilio mache tatsächlich ernst. Zum Glück entpuppt sich das Ganze als Sechsminüter mit einer Viertelstunde Pause, bis uns ein im Gewitter gespieltes Piano in den Schlaf geleitet. Ein Fazit scheint angemessen: Ambitionen müssen nicht immer zu Verkrampfung führen – und: Beim nächsten Mal bitte weniger Delay.