Arch Enemy
Blood Dynasty

Was neben dem etwas breiter aufgefächerten Songwriting, mit dem Arch Enemy von Thrash Metal bis in die Randbereiche des Gothic Metal reichen und alle Aspekte mit gewohnt geschmeidigem Riffing vernähen, der Performance von Sängerin Alissa White-Gluz zuzuschreiben ist. Die für ihre wuchtige Death-Metal-Stimme bekannte Kanadierin zeigt auf “Blood Dynasty” ganz neue Facetten ihrer Kunst und überzeugt immer wieder mit einem Klargesang, der unter die Haut geht.

Vor allem die Arch-Enemy-Version der Powerballade “Vivre Libre” der französischen Kult-Band Blaspheme unterstreicht mit Nachdruck, dass White-Gluz zu den ganz großen Rocksängerinnen gehört, ungeachtet des Genres. Und beweist, dass Arch Enemy bei aller Rustikalität keine Scheu vor Schwulst haben.

Denn so sehr jede einzelne Note dieser Band vom Metal durchdrungen ist, so regiert doch auch der Kitsch. Wie es eben so ist im Metal. Die Nagelkeule gibt es nie ohne Schmalz und große Geste. Passt aber, wenn das auf einem solch hohen Niveau passiert wie hier. Was auf Platte oft nach Safe-Space-Death-Metal klingt, entfaltet live seine durchchoreographierte, aber eben auch mitreißende Wellness-Pracht. Kalorienreicher wird in diesem Segment jedenfalls kaum gerifft.

Das steckt drin: At The Gates, Dark Tranquillity, The Haunted