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    Arab Strap
    The Last Romance

    VÖ: 28.10.2005 | Label: Chemikal underground records/Rough Trade
    Text: Daniel Gerhardt
    Arab Strap - The Last Romance

    Raus aus der Kneipe, rein ins pralle Leben: Beim Versuch, ihre künstlerischen Differenzen unter einen Hut zu kriegen, wäre Arab Strap beinahe so etwas wie eine freundliche Platte passiert.

    Aidan Moffat hat es satt. „Ich war noch nie in meinem Leben unglücklich“ sagt er neuerdings, als hätte es die bisherigen fünf Arab-Strap-Alben voll dunkel funkelnder, Schwermut-beladener Lieder nie gegeben. Aber man muss das verstehen. Der will halt nicht mehr abgestempelt, nicht reduziert werden auf den ewig jämmerlichen Trauerkloß, der abends im Pub herumlungert, um sich die Zeit zwischen zwei Depressionen zu vertreiben. Also schwebten ihm direktere, kürzere, ja sogar tanzbare Songs für das neue Album seiner Band vor. Partner in crime Malcolm Middleton war dafür nicht so recht zu begeistern. Die zweite Arab-Strap-Hälfte war eben schon immer ein jämmerlicher Trauerkloß – nachzuhören auf seinen beiden selbstmordgefährdeten Soloalben (eins kam erst vor kurzem) – und hatte sich folglich wieder vorgenommen, eine düstere, launische Platte zu machen. Auf „The Last Romance“ trifft man sich folglich irgendwo zwischen diesen beiden Ausgangspunkten. Jeder kommt auf seine Kosten, Middleton hatte dafür allerdings den wesentlich weiteren Weg zu gehen. Der immer schon präsente Galgenhumor der beiden Schotten tritt deutlicher hervor, das Streben nach Griffigkeit ist kaum mehr zu überhören und „There Is No Ending“ mit seinen Bläserfanfaren und bierseligen Backgroundchören wäre beinahe ein richtiger Leichtfuß geworden – wäre es nicht doch wieder mit jener betrunkenen Schwermut belegt worden, die kurz zuvor auch schon die Klavierkaskaden des halbwachen „Dream Sequence“ angeschoben hatte. Seien wir also ehrlich: Aus Arab Strap werden in diesem Leben selbst beim besten Willen keine unbeschwerten Popmusikanten mehr. Das liegt wohl auch an störfeuernden Zwischenrufen wie „Chat In Amsterdam, Winter 2003“ oder dem nackt durchs Dunkel irrenden „Confessions Of A Big Brother“. Kurioserweise ist es am Ende aber doch in erster Linie Moffats Schuld. Wer mit seiner zentnerschweren, whiskeyfarbenen Stimme derart schonungslos aus dem eigenen, permanent kaputten Liebesleben singt, mit dem ist eben einfach keine richtige Party zu machen. Und seien wir noch mal ehrlich: Das ist weiterhin nicht schlimm.

    weitere Platten

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