Apostle Of Solitude
Of Woe And Wounds
Text: Maximilian Koch
Diese Momente sind über die ganze Platte der 2004 in den USA gegründeten Band verteilt und reißen einen immer wieder aus der monotonen Verzweiflung des Genres, bei dem jeder Gitarrenanschlag die nächste große Überwindung ist. Als erstes erlaubt sich “Blackest Of Times” ein bisschen Groove bei der Schmerzverarbeitung, bevor “Whores Wings” fast schon das schwerfällige Selbstmitleid des Genres ablegt und sich ein bisschen an der starken Schulter des Heavy Metal anlehnt. Der Gesang von Chuck Brown verliert in diesem Song allerdings seinen melancholischen Grunge, der bei den ganz schweren Brocken wie “Lamentations Of A Broken Man” so gut funktioniert. Generell wirkt Browns Stimme gegenüber den tief gestimmten Gitarren und deren sattem Sound oftmals sehr dünn. Er schafft es nicht den Platz zu füllen, den die oft einfachen Akkordfolgen lassen. Am Gesamtpaket des dritten Albums von Apostle Of Solitude gibt es allerdings wenig zu meckern, auch wenn man manchmal denkt, dass die ganze Band gleich einfach aufhört zu spielen, weil sie zu traurig ist. Aber Apostle Of Solitude kämpfen sich immer wieder aus diesen Löchern der Verzweiflung und schütteln die miserable Gefühlswelt einen Moment lang ab, um sich wie in “This Mania” ohne grummelige Monotonie über das Leben auszukotzen. So bohrt sich die Band mit der nötigen Melancholie in den Kopf und verbreitet die wohlige Schwermütigkeit des Doom.