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    Apollyon Sun
    Sub

    VÖ: 25.09.2000 | Label: Mayan
    8 / 12

    4-Ohre-Test

    Natürlich ist man geneigt, der Post-Celtic Frost Ära von Tom ‘Warrior’ Fischer und Ex-Coroner Markey Edelmann keine Chance zu geben. Obwohl hier Musikgeschichte nicht neu geschrieben und eher Post Punk-Geister der 80er heraufbeschworen werden, ist „Sub“ ein konsequentes und gutes Album. Landsmann Roli Mosimann (u.a. Swans u. Foetus, Produzent von The The, The Young Gods, Faith No More, Gravity Kills, Smashing Pumpkins etc.) stand erneut als Produzent, Mixer und gelegentlicher Sound-Generator zur Seite und verhalf den düsteren Industrial Metal-Kompositionen zu ihrem bedrohlichen Sound. Nach dem unkommerziellen Marilyn Manson-Klon „Dweller“ finden Apollyon Sun glücklicherweise ihren eigenen Code. Großartig ist „Naked Underground“, das mit seiner bizarren Atmosphäre und dem hypnotischen Refrain tatsächlich Erinnerungen an das Überwerk „Into The Pandemonium“ aufkommen läßt. Das darauf folgende, eher wie ein Soundtrack für einen zwielichtigen Science Fiction-Film anmutende „Slender“ überzeugt dagegen mit anbetungswürdigen Melodien. Der Rest von „Sub“ bietet überdurchschnittlich qualitative Kost für ein kreativ in der Sackgasse steckendes Gerne und sollte Apollyon Sun von zukünftigen Vergleichen mit Celtic Frost befreien.
    Melanie Schmidt 8

    Ich glaube nicht, dass „Sub“ einem in der Sackgasse steckenden Genre helfen kann. Es klingt mehr wie ein Beispiel für das selbige. Da sind Männer, die einst wirklich gute, zeitlose Musik gemacht haben und in ihrer neuen musikalischen Umgebung doch ein wenig verloren wirken. Ich will dieser Band bestimmt nicht vorwerfen, sie sei auf einen bereits abgefahrenen Zug aufgesprungen. Dennoch: Alles was wir auf diesem Album hören, gab es schon mal in viel besserer Form. Der Gitarrensound ist zwar mächtig, aber kalt, die Maschinenbeats ersetzen nicht einmal im Ansatz ein normales Schlagzeug, und die oft einfach drüber gelegten Soundeffekte ersticken die Musik mehr, als dass sie sie unterstützen. Dennoch gibt es so einige Momente, in denen man als Fan harter Musik mitwippt, meistens aber sind das die, in denen ein cooles Riff ohne viel Schnickschnack durch die Boxen dröhnt. Alles in allem klingt „Sub“ zu sehr nach alten Musikergrößen, die irgendwann den Schuss nicht gehört haben. Schade.
    Jochen Schliemann 5