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    Aphex Twin
    Syro

    VÖ: 19.09.2014 | Label: Warp/Rough Trade
    Text: André Bosse
    9 / 12
    Aphex Twin - Syro

    Das Warten hat ein Ende: Das Electronica-Genie zeigt sich zugänglich und nostalgisch.

    In einem seiner seltenen Interviews hat Richard D. James berichtet, sein fünf Jahre alter Sohn habe sich auch Musiksoftware heruntergeladen und bastele bereits selbst an Klängen. Bedenklich? Als Julian Lennon mit fünf zum ersten Mal zur Gitarre griff, hat die Welt gejubelt. Bei den James‘ ist der Comupter ein normales Instrument und keine Kiste, vor der man den Nachwuchs schützen sollte. Was die Episode auch zeigt: Die Electronica ist endgültig auch Daddy-Musik – und damit in der Retromania angekommen. Schon die Rückkehr von Boards Of Canada mit „Tomorrow’s Harvest“ löste 2013 großen Jubel aus, und als die Musik der neuen Platte kaum Fortschritte zeigte, waren alle rundum zufrieden. Nun also ein neues Album von Aphex Twin, dem Wunderkind, dem digitalen Mozart. Was hatte man damals nicht alles geschrieben, als der Brite mit seinen „Selected Ambient Works 85-92“ (1992) und seiner, nun ja, Hit-Platte „I Care Because You Do“ (1995) der elektronischen Musik eine Perspektive gab. Mitte der 90er war das, und man glaubte damals, hier entstehe die neue Klassik. Heute wissen wir: So genial wie Aphex Twin war kein zweiter. Gut, Sounds bekommen sie alle hin, aber so virtuos komponieren konnte nur einer. 2001 zog sich James zurück und erlebte die OOer Jahre unbeteiligt. Mal schauen, was da kommt, mag er sich gedacht haben. Nicht viel, weiß er heute. Daher ist „Syro“ eine kleine Sensation. Das Album sei das zugänglichste in einer Reihe fertiger Projekte, sagt James. Wir hören: Zappelige, aber nicht zu vertrackte elektronische Tracks, mal funky, mal flächig, mal mit Breakbeats, beinahe nostalgisch. Überraschend angenehm zu hören, wenn man es nebenbei tut. Von eindrucksvoller Tiefe, wenn man hineintaucht.

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