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    Another Sky
    Beach Day

    VÖ: 01.03.2024 | Label: Virgin/Universal
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 372
    8 / 12
    Another Sky - Beach Day

    Das zweite Album des Londoner Quartetts vertont keinen Bilderbuchtag am Strand, sondern einen mit Tragik und Schmerz.

    Als wollten sie das direkt klarstellen, geht der Titelsong als Opener mit großer Melancholie voran: ein schleppender Rhythmus, eine sanfte Gitarre und dazu die hohe, volle und beeindruckende Stimme von Sängerin Catrin Vincent. Was für ein Einstieg!

    Bis dahin brauchte es allerdings eine leidenschaftliche Energieleistung: Die Band, die 2020 ihr Debüt „I Slept On The Floor“ veröffentlichte, verlor ihr Studio und hatte mit persönlichen Schwierigkeiten und Geldsorgen zu kämpfen. Ein musikbegeisterter Pfarrer half aus und brachte Another Sky in den Gewölben seiner Kirche unter. Durch die Pandemie und die dicken Kirchenwände war das Quartett dort wie vom Rest der Welt abgeschnitten und auf sich selbst fokussiert, was laut Vincent eine Menge Wut zu Tage förderte.

    Das hört man etwa in „Death Of The Author“, wenn sich der Song nach der Hälfte mit verzerrten Gitarren und energischem Gesang steigert: „Wait, why did I do this?“ Auch „I Never Had Control“ handelt von Kontrollverlust, hier scheint es, als gehe Vincent mit ihrem Falsettgesang ans Limit – auch inhaltlich: „My Body is so much more than what happened to it.“ Ganz anders klingt „Uh Oh!“, ein zweiminütiger, kantiger Indierock-Hit, natürlich kein gut gelaunter. Einen solchen Song wirft der leicht proggige Alternative-Artrock auf „Beach Day“ nicht ab, dafür aber schöne, abwechslungsreiche Schwermut.

    Das steckt drin: Alt-J, Pale Blue Eyes, Radiohead

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