Es ist zum Kopf-auf-die-Tischkante hauen: da emanzipieren sich Ancient VVisdom über zwei gute Alben von den Soundimplikationen eines Verzerrers und übersetzen Heavy-Metal-Darkness in apokalyptischen Folk. Für einen texanischen Kuttenträger wie Nathan Opposition werden das keine Komplimente gewesen sein. “Sacrificial” klingt nun wie die reflexhafte Rückkehr zur Metal-Ödnis, mit der man nichts falsch machen will, aber kann: “Blood Offering” atmet wie ein Punk-Song, dem eine plötzliche Todesnachricht zwischen die Zeilen fährt. Die süßlichen Gesangsmelodien auf “Sacrificial” wollen überhaupt nicht zu dem Paganismus-Streichelzoo aus krakeligen Ziegenböcken passen, die Ancient VVisdom weiterhin als Aushängeschild vor sich hertreiben. “Chaos Will Reign” wartet zwar mit einer prägnanten Gesangslinie auf, aber die Rückkehr zum klassischen (und nicht besonders gut produzierten) Doom-Soundbild lässt Ancient VVisdom wieder mit tausend anderen Glücksrittern in einem Teich fischen. Auch “Devil’s Work” klingt, als wolle man das Erbe von Type O Negative mit morbidem Bubblegum-Gesang antreten. “Rise Of An Ancient Evil” beruft sich mit einem akustischen Intro auf “I Want You (Shes So Heavy)” von den Beatles, und damit auf einen der allerersten Doom-Songs überhaupt. Was so schön atmosphärisch beginnt, wird aber genau wie “Blind Leading The Blind” und “Higher Into The Black Flames” nach wenigen Takten abgewürgt. “Sacrificial” opfert ein ganzes Tränenreich – und man fragt sich, warum.