Amenra
De Toorn (EP)

Gleich zwei EPs veröffentlicht die belgische Prog-Sludge-Band und verweist dabei aufs Innerste, wie sie sich ihrer Brachialität besinnt. Wo “De Toorn” sich vor allem vergrübelter und schwebender Ritualistik widmet und aus möglichst wenigen Klängen einen maximal dichten Teppich aus zwei überlangen Songs webt, setzt “With Fang And Claw” dem Titel gemäß den Faustkeil an. Auch hier werden zwei Songs geboten, die jedoch deutlich kürzer ausfallen.

Nun soll man den Wert von Musik nicht gegen die Spieldauer aufwiegen, aber ein wenig mager ist die Ausbeute hier, bei aller musikalischen Qualität, dann doch. Wer also die Musik genießen will, ohne sich gebeutelt vorzukommen, greift am besten zu der sehr schönen Dreifach-Vinyl-Version, die neben den beiden EPs auch eine Seven Inch beinhaltet.

Doch genug der Krämerei, denn was zählt, ist die Musik und die ist, wie eigentlich immer bei dieser Band, nahezu makellos und irgendwie gewöhnlich zugleich. Gerade “De Toorn” wirkt ein wenig seicht und mäandert hier und da ein bisschen banal vor sich hin. Doch im Verbund mit “With Fang And Claw” genossen, erschließt sich die ganze Pracht des Materials. Bleibt zu hoffen, dass Amenra auf ihrem nächsten Album ihre Kräfte wieder bündeln. Denn so richtig entflammbar ist das in dieser Form nicht.

Das steckt drin: Cult Of Luna, Dead Can Dance, The Ocean Collective