Kanada steht auf Hot Water Music, und dagegen gibt es nichts, aber auch wirklich gar nichts einzuwenden.
Die Jungspunde, die hier am Werk sind, wissen, was sie tun. Woher sie das wissen? Gute Beobachtungsgabe. Man stelle sich 75% Hot Water Music, 50% Grade, 25% Get Up Kids und eine Extrakelle kalifornischen Punkrock vor. Heraus kommen 150 Prozent gute Platte mit Sahne, nur eben ohne den letzten Schuss Eigenständigkeit. Trotzdem: Mit Hits wie Without Concern, All This Time, Longing For Those Days und dem abschließenden Whatever The Reason kann eigentlich nicht mehr viel schiefgehen, und in HC-Kreisen spricht man schon seit längerem vom nächsten großen Canadian Emo-Ding nach Grade und By A Thread. Until Tomorrow ist denn auch ein Album, das das Zeug hat, über längere Zeit im Gedächtnis zu verweilen, und lässt trotzdem genug Türen offen, um mit der nächsten Platte, mehr Erfahrung und Eigenständigkeit den ganz großen Wurf zu landen. Weniger Hot Water Music, weniger offensive Einflusspräsentation, mehr eigene Trademarks, und wir kommen in den zweistelligen Bereich. So bleibt nur, den Hut zu ziehen vor einer äußerst jungen, äußerst talentierten Band, die hier schon mal andeutet, was da in absehbarer Zeit auf uns zukommt. Bis dahin.