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    All Get Out
    All Get Out

    VÖ: 03.11.2023 | Label: Rude
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 370
    6 / 12
    All Get Out - All Get Out

    Auf ihrem vierten Album spielen All Get Out krachig-harmonischen Indierock zwischen Manchester Orchestra und Band Of Horses. Schade nur, dass sich die 2007 gegründete Band aus South Carolina nicht zwischen beiden Eckpfeilern entscheiden kann.

    Der Opener „Trouble“ eröffnet mit verträumten Dreampop-Gitarren, dazu ist die Stimme von Sänger Nathan Hussey erstaunlich nah an der von Andy Hull dran. „Out Of Pocket“ überzeugt mit dröhnendem Emorock-Gerumpel und „Come Back Around“ könnte, wenn der Song bedachter gespielt wäre, auch aus dem Proberaum der frühen Jimmy Eat World stammen.

    Das Album hat aber eine große Schwäche: Es klingt oft, als würden sich All Get Out nicht entscheiden können, ob sie ihren rohen Indierock druckvoll arrangieren oder ihm Raum für Entfaltung geben wollen. Das macht ihn auf Dauer langweilig, zumal die meisten Songs zwischen vier und fünf Minuten lang sind. „Windows 98“ bringt eine schöne, verspielte Melodie mit, während die Band sich in „In Cursive“ an Country-ähnlichen Gitarren versucht. Beide Songs scheitern an ihrer Länge, irgendwann plätschern sie nur noch vor sich hin.

    Wenn All Get Out lernen würden, geradliniger und mitreißender zu klingen, könnten sie sich gut mit Manchester Orchestra messen. Aber noch fehlt ihnen das Charisma, um in der Emo- und Indierock-Szene herauszustechen. Will sagen: „All Get Out“ ist ein Album, das weder stört noch aneckt. Das dürfte es aber gerne tun, denn so erinnert es an Band Of Horses in ihren schwachen Momenten.

    Das steckt drin: Band Of Horses, Manchester OrchestraSunny Day Real Estate