Alias
Muted

Schon mit den Deep Puddle Dynamics setzte sich Alias zwischen alle Stühle. Auf „Muted“ entwirft er nicht nur einfach einen Schlängelweg zwischen landläufigen Kategorien und Hörgewohnheiten, er bricht auch jeden Augenblick mit den gerade zuvor gesetzten Erwartungen in das eigene Werk, spielt mit Täuschungen und Finten. So führt er den Hörer im Opener auf ausschweifend verträumte Ambient-Flächen, um später brachiale Rhythm-Kaskaden über ihn hereinbrechen zu lassen oder ihn in dem von Notwists Markus Acher gesungenen veritablen Electro-Shantie „Unseen Sights“ sanft einzulullen. „Muted“ ist eine Klangreise, die einem buchstäblich die Sprache verschlägt. Der Aufbau der Stücke erinnert zuweilen an Kraftwerk – Erinnerungen an den „Trans Europa Express“ mögen unbewusst, aber nicht zufällig geweckt werden, doch klanglich evoziert Alias sein ganz eigenes surreales Paralleluniversum. Jenes hinterlässt den Hörer mit Gefühlsrückständen, die in der Musik ganz absichtlich weder aufgelöst noch abgebaut werden.