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    Alarma Man
    Love Forever

    VÖ: 13.08.2010 | Label: Sinnbus
    Text:
    6 / 12
    Alarma Man - Love Forever

    Erst haben die Schweden den Mathpunk erfunden, jetzt singen sie dazu. Vielleicht nicht ihre beste Idee

    Klar, man kennt das, steht auf der Bühne, Hände und Füße an den Instrumenten, und weiß einfach nicht, wohin mit der Stimme. Das ist eben der Unterschied zwischen einem beeindruckenden unbetitelten Debütalbum und dem, wie es weitergeht. Vor ein paar Jahren war alles zickzackiger Postpunk, möglicherweise haben The Dillinger Escape Plan zugehört und sich die Finger gekratzt. Bloß keine Schnörkel. Jetzt ist das Gas ein wenig raus. Love Forever hackt immer noch ab, was zu lange geradeaus geht, aber es lässt auch laufen. Bedrohlich klingt es immer noch, aber auch komisch, wenn sich zu zuckenden Gitarren und manischen Beats plötzlich tiefes Stimmengesumme mischt. Alarma Man versuchen eine andere Variante des dringenden Gesangs: kein Geschrei, nicht die hektisch pubertierende Nummer, auch nicht schöne, melodiöse Kraft, sondern leblose Chöre, die am Ende jeder Zeile abstürzen. „It is the 21st century/ Apparently/ Cause you told me.“ So wichtig können solche Texte doch nicht gewesen sein, dass man sie deshalb gleich mit Grabesstimme über einen sehr schön eiligen Song schleift? Die Gefahr der Mathe haben sie an ihren besten Stellen gebannt, die Engen gelockert. Wo früher jeder Schritt kühl kalkuliert war, passiert jetzt auch mal nicht so viel, braucht die Musik fast das Murmeln, um nicht zu verlieren. Und wo Gesang ist, kann man darüber streiten, immer viel mehr als über jedes andere Element. Alarma Man hatte das nicht nötig, Love Forever braucht es wohl. Immerhin, Arrow klingt fast wie ein ordentlicher Placebo-Song. Vielleicht ist das ihre neue Richtung.

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    dto.

    VÖ: 25.08.2006