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    Akersborg
    Feelantropicoco

    VÖ: 17.11.2023 | Label: Vinter
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 370
    9 / 12
    Akersborg - Feelantropicoco

    Akersborg aus Oslo haben alle zehn Sekunden eine neue Idee, was mit Hardcore anzufangen ist – und alle sind wundervoll.

    Man kann das auch gut alles peinlich finden. Wenn Akersborg in „Et jävla liv vi lever“ einen funky Refrain im Geiste von Crunkcore zwischen Post-Hardcore-Anspannung und barockem Plingen platziert. Wenn in „Dags Marina“ Blackened Hardcore mit dudeligem Ambient und maritimer Post-Rock-Tristesse zusammengehen soll. Und eigentlich schon direkt im Opener „Breaking Out Of The Odyssey“, der mit Mathcore lospoltert, dann in eine verdächtige Chill-Out-Passage stolpert, nur um im Refrain zu etwa gleichen Teilen nach Kinderchor, Boyband und Mike Patton zu klingen.

    Wie dessen unzähligen Bands, allen voran Faith No More, gelingt es aber auch Akersborg, Albernheit, Spielfreude und Melodieverliebtheit zu einer faszinierenden Mischung zu verbinden. Hardcore ist nicht nur stilistische Basis, die vor allem das überspannte „She’s Such A Burden“ genüsslich ausspielt, sondern stiftet auch jene Energie, die „Feelantropicoco“ über 26 Minuten durch verschiedenste Genres treibt.

    Zur Parodie wird dieses Debüt nie, dafür sind Songwriting und Sounddesign zu sensibel – man höre nur, wie vollmundig die dröhnend groovenden Becken direkt hinter den schillernden Baseball-Stadion-Synthesizern in „Alarmen går“ klingen. Mit derart detailverliebten Momenten geben Akersborg zudem das Versprechen ab, nicht nur dieses eine kreative Spektakel in sich zu tragen.

    Das steckt drin: Faith No More, Refused, Turnstile