Aidan Moffat & RM Hubbert
Here Lies The Body
Text: Matthias Möde
Zusammen musiziert haben die beiden Schotten schon ein paar Mal, etwa im “Car Song”, auf Hubberts Album “Thirteen Lost & Found”. Nun haben sie nicht nur zehn Songs zusammen aufgenommen, sondern ein Album, das eine Geschichte erzählt, die aufgrund der Ästhetik in dunklen Wäldern oder verlassenen Gassen spielen müsste. Zu Lagerfeuerknistern und Hintergrundschreien sowie zum versierten Gitarrenspiel Hubberts erzählt Moffat mit entkräfteter Stimme fast so häufig, wie er singt – im Opener “Cockcrow” im schönen Duett mit der Cellistin Siobhan Wilson. Hier beginnt die (nicht chronologisch erzählte) Geschichte eines Ex-Paars, das sich zufällig wieder trifft. Auch in “Quantum Theory Love Song” ist Wilson singend und am Cello zu hören, mit zusätzlichen Saxofon-Sprenklern erzählt der Song schwärmerisch von einem Paralleluniversum: But lets stare at the stars and see what we want to see. Neben düsteren Hörspielmomenten wie in “Wolves Of The Wood” und niedergeschlagenen Songs wie “Keening For A Dead Love”, gibt es mit dem Samba-Rhythmus in “Party On”, der zusammen mit schrittweisen Gitarren und seelenruhigem Gesang eine besondere Atmosphäre entwickelt, mindestens eine Überraschung. Als wollten sie Hubbert und Moffat im nächsten Track erklären, ist er “Everything Goes” betitelt und mit gezupften Gitarren und mehrstimmigem Gesang so simpel und schön wie möglich. Es ist das Gesamtwerk, das “Here Lies The Body” besonders macht, und das gilt auch für die darauf behandelten Themen: Sex und Tod, die Liebe und das Leben.