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    Agalloch
    Marrow Of The Spirit

    VÖ: 03.12.2010 | Label: Viva Hate/Cargo
    Text:
    8 / 12
    Agalloch - Marrow Of The Spirit

    Aus dem Korsett des Metal platzen Agalloch seit Jahren. In den endlosen Weiten ihrer Songs passiert einfach zu viel.

    Dabei kann die von der Kritik schon immer gelobte Band aus Portland manchmal auch ganz sparsam und ruhig. Über die Grenzen des grundsätzlich als Black Metal zu schimpfenden Sounds gehen Agalloch jedoch weit hinaus. Viel Zeit nimmt sich die Band für ihre Songs. In denen plätschert mal ein Bach, oder Vögel zwitschern. So unschuldig, ja idyllisch klingt das Intro „They Escaped The Weight Of Darkness“, bevor mit einem Drumroll die Hölle losbricht. „Into The Painted Grey“ ist am ehesten das, was man mit Black Metal auf dem vierten Album beschreiben könnte. Die Blastbeats und das Gekeife setzen auf ähnliche Art erst eine halbe Stunde später wieder ein, wenn sich das Postrock-Intro von „Ghosts Of The Midwinter Falls“ nach vier Minuten verflüchtigt und Platz macht für erneute Raserei. Wobei es nie plump wird. Oder fies atonal. Agalloch stehen zu ihren Melodien. Und sie sind für vieles offen. Seien es Dark-Ambient-Elemente oder Pagan-Folk. Beides wird sanft in eine Nebelbank aus Postrock eingebettet, wie ihn Godspeed You! Black Emperor nicht atmosphärischer hinbekämen. Bemerkenswert sind die schwingenden Reverb-Gitarren, die manchmal gar an U2s The Edge erinnern. Anspruchsvoll ist das raumgreifende Moment der Songs. Sie fordern Geduld. Es geht auf „Marrow Of The Spirit“ nicht darum, in drei, vier Minuten auf den Punkt zu kommen. Vielmehr werden Zehnminüter zelebriert und ausgeschmückt, bis auch die letzten Sekunden ihre Berechtigung haben sollen. Ob sie die wirklich haben, ist streitbar. Gerade der vor sich hin dräuende Ausklang „To Drown“ oszilliert ziellos im Äther.

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