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    Aeon Spoke
    Above The Buried Cry

    VÖ: 19.04.2005 | Label: Mercy Stroll / Just For Kicks
    Text: Daniel Gerhardt
    7 / 12

    Wie viel Elend passt auf eine Platte? Aeon Spoke suchen nach Antworten und finden zehn schmerzverzerrte Indie-Pop-Songs für Menschen mit langem Geduldsfaden.

    Man hat ja schon von den wildesten Jobs gehört, die bettelarme Musiker annehmen müssen, um sich irgendwie über Wasser zu halten. Lambchop-Kappe Kurt Wagner zum Beispiel arbeitet daheim in Nashville als Fliesenleger. Was aber Paul Masdival, Sänger und Gitarrist von Aeon Spoke, während der Aufnahmen des Band-Debüts im Nebenerwerb getrieben hat, mutet selbst unter den gegebenen Rahmenbedingungen äußerst exotisch an. Der Mann war nämlich ein „caretaker for the dying“, jemand der todkranken Menschen in ihren letzten Stunden beisteht. Und wenn man das erstmal weiß, wundert es einen natürlich auch nicht mehr, dass „Above The Buried Cry“ eine ausgesprochen trostlose Angelegenheit geworden ist. Gitarren werden in Weltschmerz gebadet, der Bass stottert selbstversunken vor sich hin und Masdival singt seine hoffnungslosen Texte von Verlust und Verdammnis über humorlose Schlagzeugrhythmen hinweg. Oft ist das sehr eindringlich, etwa wenn „Pablo At The Park“ seinen Trost in einem Welt umarmenden Refrain sucht oder der verlorene „Suicide Boy“ seines Amtes waltet. Gerade in der hinteren Albumhälfte verwachsen die trübsinnigen Themen und ihre spröde Umsetzung mitunter aber doch zu solch unangenehmen Brocken, dass man sie kaum mehr schlucken kann. Und das ist wirklich schade. Hier steckt schließlich jede Menge Arbeit drin.