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    Adam Green
    Sixes & Sevens

    VÖ: 07.03.2008 | Label: Rough Trade
    Text:
    7 / 12

    Adam Green wildert auf dem Friedhof der uncoolen Instrumente, schnappt am Straßenrand noch einen zehnköpfigen Gospelchor auf und lässt alle für sich tanzen.

    Beim ersten Song möchte man es gar nicht glauben. Das ist Adam Green? Zwanzig Tonspuren Bombast-Instrumentierung übereinander, ein weiblicher Chor steht kurz vor der Himmelspforte und dann setzt diese unbekannte, oberlässige Bass-Stimme ein. Wo ist der knuffige Schluffi hin, den man sich bei „Gemstones“ noch ins Wohnzimmer holen konnte? Hier ist plötzlich alles so groß. Der Gospelchor tritt auf den Streichern herum, Bläser umklammern das Xylofon, und auf dem Klavier sitzt entspannt der Dirigent. Adam Green tobt sich aus, diesmal bis an die Grenzen des Erträglichen. Keine Idee scheint zu abwegig für eine Aufnahme, kein Spaß zu gewagt. So hören wir ihn auf „That Sounds Like A Pony“ zum ersten Mal – hust – rappen, geraten getarnt durch den harmlosen Anfang von „Leaky Flesh“ in einen psychedelischen Voodoo-Trip und wundern uns über das definitiv betrunken eingesungenen „Exp. I“, in dem man mehrfach durch das Signal einer Windows–Fehlermeldung hochschreckt. Die erste Single „Morning After Midnight“ (nicht die B-Seite von „Carolina“) repräsentiert die eher „harmloseren“ Songs des Albums. Denn typisch Green’sche Hüpf- und Tanzgeschichten bleiben auf diesem vielleicht experimentellsten Album natürlich ein Standbein. Die durchgedrehten Stücke stehlen ihnen aber die Show. „You Get So Lucky“ ist wohl der coolste Song, in dem jemals Panflöte und Maultrommel zugelassen wurden; die Streicher bei „It’s A Fine“ und „Homelife“ drücken auf die Tränendrüse wie einst Mama Bambis Tod. Vor lauter Instrumenten vergisst man glatt, auf die bescheuerten Texte zu achten. Die sind natürlich da, aber ist ja nichts Neues. 20 Tracks in gewohnter Kürze beinhaltet „Sixes & Sevens“, was am Stück einfach zu viel des Guten ist. Ein paar Überflüssigkeiten lassen sich dabei nicht vermeiden.

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