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    Across Tundras
    Sage

    VÖ: 27.05.2011 | Label: Neurot/Cargo
    Text: Stefan Layh
    7 / 12
    Across Tundras - Sage

    Näselnd wie Neil Young, schnaubend wie ein Sattelschlepper, mitreißend wie der Mississippi: Across Tundras’ psychedelischer Western Doom ist ein mittleres Naturereignis.

    Für Sage sammelten Across Tundra aus Nashville Songfetzen wie andere Briefmarken: In diesem Album kleben nebeneinander Americana in doomigen Farben, Western Rock mit psychedelischer Note, Spacerock mit einem Schuss Sludge, Melodien voller Melancholie und Riffs mit ungesundem Übergewicht. Was gelesen unfokussiert oder überladen klingen mag, hört sich indes ungezwungen und auf natürliche Art gewachsen an. In The Name Of River Grand stößt die Tür mit Schmackes und einer kraftvollen Spacerock-Stimme auf. Massive Riffs regnen von allen Saiten, die Drums donnern und im Hintergrund weht ein sphärischer Pink-Floyd-Synthesizer durch Raum und Zeit. Selbstsicher stolzieren Across Tundra durch ein Album, das als großes Ganzes begriffen werden will und dessen Bausteine sich wie selbstverständlich zusammenfügen. Bei Hijo De Desierto trifft die legere Klasse von Lynyrd Skynyrd auf die Kraftprotzigkeit kapitaler Kyuss-Riffs. Buried Arrows erzählt von Büffeln, Pfeilen und schlägt den Bogen in den Wilden Westen – klassische Neil-Young-Anleihen und Cowgirl-Chor eingeschlossen. Im tosenden Tschulu Junction setzen Across Tundras ihre drei Seelen in einem Spielchen mit dem Leibhaftigen ein und gewinnen an Profil mit einem Song, der sich durch Tieftöne schaufelt wie ein Mississippidampfer durch die braune Brühe zwischen St. Louis und New Orleans. Ganz wie das grüngraue Albumartwork bewegt sich Sage auch musikalisch Ton in Ton: Nichts stört, nichts blendet, nichts fällt aus dem großzügig bemessenen Rahmen.