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    Acârash
    In Chaos Becrowned

    VÖ: 15.06.2018 | Label: Plastic Head / Soulfood
    Text:
    9 / 12
    Acârash - In Chaos Becrowned

    Wo Krähen noch unbehelligt schreien und gusseiserne Tore knarzen dürfen, ist kitschiger Metal nicht weit. „In Chaos Becrowned“ zieht sich mit Groove und Charme aus der Affäre.

    Kein leichtes Unterfangen, gerade im Bereich der härteren Rockmusik, wo subtiler Witz oft zur flachen Parodie verkommt. Acârash sind zum Glück nicht an Humor im engeren Sinn interessiert, sondern suchen nach Pointen, die dutzendfach variierte Songs nochmal frisch erscheinen lassen. Statt die eigene Vorlage aus kehligem Gesang, dissonanten Melodien und gruftiger Stimmung nun also per Post-Anleihen auf transzendentalen Black Metal zu trimmen, pflegt das Trio behutsam Elemente aus okkultem Rock, vorzeitlichem Metal und Doom in seinen Sound ein und findet dabei zu einer ganz eigenen Dramaturgie. Während die gallige Atmosphäre in Shadows Roam etwa durch einen unerwarteten Groove aus dem Takt gebracht wird, zerstreuen breitbeinige Riffs den schleichenden Einstieg des kontemplativen „Ashes Of A Mortal Mind“. Anlov P. Mathiesen fungiert dabei mit seinem ätzenden Sprechgesang, der nie den Ausbruch wagt, als eine Art Conférencier, der sich weder für B-Movie-Latein („Legio Obscura“) noch exaltiert-diabolisches Lachen zu fein ist. Damit führt er den Geist der niedrigschwelligen Gruselsamples fort, die Acârash fast jedem Song vorausschicken, und unterstreicht, wie wenig die Norweger für die üblichen Authentizitätszwänge übrighaben. Gerade in der bewussten Adaption von Klischees findet „In Chaos Becrowned“ zu einer Unterhaltsamkeit, die in der vergangenen Dekade vereinzelt in der rumpelig-asozialen Phase Darkthrones aufblitzte, hier aber mit gewitztem Songwriting zur Blüte getrieben wird.