Abdullah
Graveyard Poetry

Jenseits von Raum und Zeit kochen Abdullah ihr lauwarmes Doom-Süppchen. Doch das ist nicht mal als Leichenschmaus für einen Toten namens Stoner Rock genießbar.

Alte Rezepte sind nicht immer gut. Schon gar nicht, wenn die Zutaten ihr Verfallsdatum vor etwa 20 Jahren überschritten haben. Sabbath-Riffs als Bouillon, die längst Klumpen bildet. Anklagender Gesang und Gitarrengegniedel, das man aus der Washington D.C.-Doomposse schon dutzendfach gehört hat. Effekt-Psychedelica, die bei Monster Magnet irgendwie viel besser geklungen hat. Hier und da Uptempo-Parts wie in „Deprogramed“, die uns Motörhead Ende der Siebziger schon mal als Revolution aufgetischt haben. Abdullah sind so retro, dass Luft sich freiwillig in Staub verwandelt. Dieses Gebräu hätte nur noch der Schuss Maggi in Form einer besonders guten Produktion gerettet. Doch dafür war leider kein Geld mehr da. Gerade schändet „Strange Benedictions“ einen Klassiker namens „No Remorse“ von Metallica aufs Erbärmlichste. Besser schnell ausmachen, sonst bekommt man am Ende noch Durchfall.