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    Abandoned Pools
    Armed To The Teeth

    VÖ: 25.10.2005 | Label: Universal
    5 / 12

    Der frühere Eels-Bassist reüssiert mit verdichtetem Pop, Power-Chords und opulenter Instrumentierung. „Armed To The Teeth“ hat Licht und Schatten – und verzettelt sich.

    Abandoned Pools ist Tommy Walter ist der erste Eels-Bassist, der nach deren prima Debütalbum „Beautiful Freak“ (1996) das Weite suchte. Vielleicht bot das florierende Projekt nicht genug Platz für zwei Alleskönner. Mag sein dass die kreative Dominanz von Eels-Kopf E für seinen Mitstreiter unerträglich war. Jedenfalls suchte Walter nach Ende seiner Eels-Affäre sein Musiker-Glück alleine – und schien es mit „Humanistic“ (2001) schon gefunden zu haben. Das erste Abandonded Pools-Album verkaufte sich mehr als 100.000 Mal und hatte mit „The Remedy“ einen veritablen Alternative-Hit zu bieten. Alles ließ sich gut an für den kalifornischen Power-Popper mit der ausgeprägten Ader für dicht gewebte Tonteppiche, dann ließ das Warner-Label sein Baby Abandoned Pools fallen. Nach vier Jahren Funkstille hat sich Walter aufgerappelt und zieht beim Comeback alle Register auf einmal: Dieses Mal kreuzt der Multiinstrumentalist einige Charakteristika von Weezer, Zwan und Babylon Zoo mit fein dosierten Lärmausbrüchen, Streichern und viel Geklimper. Aus mannigfaltigen Soundschnipseln klebt der einstige Student und Dozent der Musiktheorie hier zwölf Songs mit alternativem Anstrich zusammen, die vor Ideen überlaufen. Das alles mündet bei „Sailing Seas“ in quäkenden Indie-Pop, ergibt beim Titeltrack trocken-treibenden Noiserock, hat im Falle von „Renegade“ was von heftig stampfenden NuRock und endet schließlich mit dem melodramatisch-packenden „Goodbye Song“ – dem besten Moment des Albums. Bei all der Detailfülle, üppigen Instrumentierung und zu entdeckenden Tiefe wirkt „Armed To The Teeth“ öfters schlichtweg überfrachtet. Der Blick auf das Wesentliche – den Song nämlich – ist immer wieder verbaut durch eine schwer durchdringbare Menge an Tönen und Zwischentönen. Deshalb bleibt dieses Album ein Strom an musikalischen Einfällen, die viel zu selten zwingend kanalisiert wurden.