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    A Swarm Of The Sun
    The Woods

    VÖ: 11.01.2019 | Label: Sound Pollution
    Text:
    7 / 12
    A Swarm Of The Sun - The Woods

    Dem schwedischen Post-Rock-Duo reichen drei Songs mit fast gleicher Spielzeit, um zu demonstrieren, was sie am besten können: ausladende Crescendi mit Zeitlupen-Dramaturgie.

    Mit zarten Piano-Tupfern und über die volle Länge eines Bogens gedehnte Streichquartettnoten empfängt „Blackout“ den Hörer wie einer dieser schwedischen Samstagabend-Krimis den Zuschauer, wenn die Typografie des Vorspanns noch vor lichtschwachen Landschaften wechselt. Setzt dann nach eineinhalb Minuten ein gleichbleibender Trommelschlag ein, nimmt parallel dazu auf dem Bildschirm das Unheil seinen Lauf. Solche Wechselbeziehungen von Post-Rock und Film sind schon lange nicht mehr nur theoretischer Natur. Erst jüngst haben etwa Mogwai mit „Kin“ ihre dritte Soundtrack-Arbeit veröffentlicht. A Swarm Of The Sun fehlt dafür noch der Auftrag. Die drei Stücke ihres vierten Albums sind mit je 13 Minuten glücklicherweise aber lang genug, um sich irgendwann aus der Soundtrack-Lethargie zu befreien und doch noch ein bisschen mehr zu versuchen, als nur zu untermalen. Gesang zum Beispiel: im Titelsong und „An Heir To The Throne“. Auffallend ist, dass die drei Stücke alle gleich getaktet sind, sich erst nach über der Hälfte der Spielzeit die genredefinierende Gitarrenwand auftürmt und dann auf dem lautesten Ton ausklingt. Streng genommen ist „The Woods“ deshalb auch nur ein halbes Post-Rock-Album, denn die ersten Hälften der Songs schüttelt sich auch ein an der Hochschule ausgebildeter Orchestermusiker aus dem Ärmel, wenn er das entsprechende Engagement bekommt. Und da sind wir wieder bei den Schweden-Krimis, die man eigentlich immer schauen kann, auch wenn sie einen schon lange nicht mehr vom Hocker hauen. Das gilt auch für diese Musik.