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    A Perfect Circle
    Mer De Noms

    VÖ: 22.05.2000 | Label: Virgin
    Text: Christian Kruse
    A Perfect Circle - Mer De Noms

    Große Namen, große Platte: A Perfect Circle ist weit mehr als nur eine projekthafte Versammlung bekannter Musiker – was bei Maynard James Keenan auch nicht anders zu erwarten war.

    Der Trend geht eindeutig zur Zweitband. Es ist beinahe Gesetz, dass ganz große Bands auch ganz lange brauchen, um neue ganz große Platten zu machen – Tool beispielsweise lassen sich mittlerweile seit 1996 Zeit, einen Nachfolger für ihr Überwerk „Aenima“ abzuliefern. Und kloppen sich über ein Jahr lang mit verschiedenen Managern und Plattenfirmen, um uns alle noch länger auf die Folter zu spannen. Seit einiger Zeit ist man sich nun mit Zomba einig geworden und verschiebt den Release der neuen Platte immer wieder – mittlerweile munkelt man vom Sommer 2001. Zeit, den Heerscharen krähender Toolatics die hungrigen Mäuler mit einem kleinen Zwischensnack zu stopfen, dachte sich wohl Sänger und Zeremonienmeister Maynard Keenan, und veröffentlicht nun „Mer De Noms“, das Debütalbum seiner Zweitband A Perfect Circle. Und gibt uns allen Anlass, jubelnd den nun mehr als wohlgefüllten kleinen Schmerbauch zu streicheln, denn das, was einen hier 45 Minuten lang einwickelt und überwältigt, ist ganz großes Kino. Zwar war es bei Maynard Keenan kaum anders zu erwarten, als dass hier Musiker beteiligt sind, die ihre Instrumente beherrschen, doch was im Endeffekt die Größe dieser Platte und der Beteiligten ausmacht, ist ihre omnipräsente sophisticated Art, Töne zu produzieren, die eben gar nicht so kompliziert und verschachtelt daher kommen, dem Hörer aber durch die Blume mitteilen, dass, wenn man nur wollte, man auch ganz anders könne. Jede Sekunde von „Mer De Noms“ klingt vollendet erhaben, perfekt, und dabei doch relaxt, beinahe wie mit einem Schulterzucken gespielt. Und erinnert dabei mehr als einmal an die größte Artrockband der vergangenen drei Jahrzehnte: King Crimson. Wer den Toolschen Ansatz, progressive Rockmusik mit harten, unfreundlichen Gitarren und einem nicht zu bestreitenden Hang zur Weltuntergangsstimmung zu verbinden, mochte, wird sich an die manchmal fast offene, freundliche Stimmung der A Perfect Circle-Kompositionen gewöhnen müssen, wobei freundlich und offen natürlich in den rechten Kontext gerückt werden sollte. Diese Platte reicht dir zwar lächelnd die Hand, würde sie aber eher abhacken, als sie wieder loszulassen.

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