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    The Futureheads
    dto.

    VÖ: 30.05.2005 | Label: Warner
    Text:

    Oh, was sind die clever: Die ‚Um-die-Ecke-Denker‘ aus Englands Norden trotzen aller Hype-Redundanz und treiben harmonieverliebten Postpunk einen großen Schritt voran.

    Nur ein Song dieser grandiosen Platte geht länger als drei Minuten. Was soll auch noch kommen, wenn der Opener „Le Garage“ nach 1:44 ausgeklingt und keine Fragen offen bleiben? Die trotzige Bullshit-Hymne gibt nicht nur das Tempo vor, sondern auch die Form, mit der die Futureheads aus Sunderland in den nächsten Minuten zu Werke gehen. Die vier Jungs spielen viel schneller und gitarrenorientierter als die Kollegen Killers, Bravery & Co. Und sie beherrschen den Trick mit den Stimmen, die sich überlappen und die Lieder immer wieder neu ansetzen lassen. Das ist keine ganz neue Idee, in den Sechzigern war es der Normalfall, dass jedes Bandmitglied mitsingt. Aber die Futureheads heben das Gimmick auf die postmoderne Ebene, von der aus sich das Quartett genussvoll in der Vergangenheit bedient. Zum Beispiel bei den Siebziger-Powerpoppern The Knack, deren Evergreen „My Sharona“ sie bei „Decent Days And Nights“ zitieren. Oder bei den Flying Pickets, einer unerhört erfolgreichen Acapella-Gruppe mit sozialistischem Hintergrund, denen die Futureheads mit „Danger Of The Water“ gedenken. Natürlich müssen auch die Namen Gang Of Four und Wire fallen. Produzent Andy Gill ist Mitglied bei ersteren und weiß, wie scharfkantig dieser Polterpop daherkommen muss, damit er letztlich tanzbar wird. Na, und Wire haben Ende der Siebziger mit „Pink Flag“ den Maßstab in Sachen Melodieverdichtung innerhalb weniger Sekunden gesetzt. Schlecht gelaunte Menschen bezichtigen an dieser Stelle die Futureheads eines etwas zu geschickten Umgangs mit dem Poperbe vor und nach der Punkexplosion. Denn clever sind sie auf den ersten Blick, die unbedingte Smartness erschließt sich erst gegen Ende: Bei „First Day“, einem zweiminütigen Einblick in den ersten Arbeitstag im Büro des Grauens. Und dann, allerspätestens und für alle Zeiten, bei „Hounds Of Love“, der grandiosen Coverversion des rotbackigen Kate Bush-Songs. „Do you know what I need? I need love, love, love, yeah!“. Clever, die Herren. Aber mit großem Herzen.

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